WIR STELLEN VOR: ERZKANONIKER TARVUS

Im diesmonatigen Steckbrief des Tempels des Tribunals geht es um unseren Hohepriester in Diensten von Fürst Vivec: Erzkanoniker Tarvus! Meine Wenigkeit, die siebenundsechzigste Adjuvantin Drumara, traf mich mit dem vielbeschäftigten Kleriker zu einem Gespräch in seinem elegant eingerichteten Arbeitszimmer in der Halle der Weisheit, im Tempelkanton neben Vivecs Palast.


Adjuvantin Drumara: Danke, dass Ihr Euch zu einem Gespräch mit mir bereit erklärt habt, Erzkanoniker. Die Gläubigen, die unser wöchentliches Sendschreiben regelmäßig verfolgen, wollten unbedingt mehr erfahren über den Dunmer, der den Tempel und die Stadt so reibungslos am Laufen hält.

Erzkanoniker Tarvus: Fürst Vivec und das Tribunal halten die Räder am Laufen. Ich bin lediglich ihr Diener.

Adjuvantin Drumara: Bescheiden wie immer! Wie habt Ihr Euren Weg zu einem Leben in den Diensten der Religion gefunden?

Erzkanoniker Tarvus: Ich wuchs in Haus Indoril auf; auch wenn eine Rolle im Tempel nicht beschlossene Sache war, wurde sie doch stark befördert. Ich stellte fest, dass die Worte des Kriegerpoeten mich bewegten, und schnell stand fest, dass ich mein Leben Fürst Vivec widmen wollte. Was nur sehr wenige wissen: Um ein Haar wäre ich den Kriegswappenträgern beigetreten. Der Ruf des Abenteuers sprach mein jüngeres Ich an, und ich hielt mich sogar für so etwas wie einen Dichter. Fürst Vivec hatte jedoch andere Pläne für mich.

Adjuvantin Drumara: Es ist also wahr, dass Fürst Vivec Euch persönlich in seine Priesterschaft rekrutiert hat?

Erzkanoniker Tarvus: Machen wir die Geschichte doch nicht bedeutender als die Realität. Ich war ein junger Akolyt und wurde ausgebildet für ein Leben im Tempel. Als die Zeit gekommen war, mich für einen der Wege zu entscheiden, sprach Fürst Vivec mit mir; er legte mir nahe, dass ich in der Priesterschaft besser aufgehoben wäre als bei den verwegenen Kriegswappenträgern oder den militaristischen Ordinatoren. Ich meditierte darüber und stellte tief in mir fest, dass ich seiner Meinung war.

Adjuvantin Drumara: Und dann zeigtet Ihr ein echtes Talent sowohl für geistliche als auch für verwaltungstechnische Arbeiten, und Ihr wurdet zum jüngsten Kanoniker, der je den Rang des Erzkanonikers erreichte?

Erzkanoniker Tarvus: Jung? Wohl schon, ja. Aber das ist so lange her. Ich hatte hart gearbeitet und stets meine Hingabe an Vivec, die Drei und das Volk von Morrowind bewiesen. Dass Fürst Vivec es als angemessen betrachtete, mich mit dieser Ehre und Verantwortung zu belohnen, nun, Ihr müsst ihn schon selbst fragen, warum gerade ich unter allen Kanonikern als Nachfolger meines Vorgängers auserwählt wurde. Ich bin nur dankbar für die Gelegenheit, meinem Fürsten zu helfen und meinem Tempel zu dienen.

Adjuvantin Drumara: Eure Predigten über die Gefahren der Fremdländer in Vvardenfell sind mitunter sehr aufwühlend. Glaubt Ihr, dass unser Land wirklich von denen bedroht wird, die mit anderen Kulturen und Religionen hierherkommen?

Erzkanoniker Tarvus: Für eine niedere Priesterin und Funktionärin neigt Ihr zu hehren Fragen. Allerdings sind meine Ansichten Fremdländer betreffend recht gut bekannt und völlig konsistent. Niemand außer den Dunkelelfen kann von sich behaupten, eine so einzigartige Beziehung zu haben, wie wir zu unseren lebenden Göttern. Das verleiht uns eine Perspektive und einen Blick auf das Leben, der tatsächlich jeder anderen Kultur Tamriels überlegen ist. Wir sind stärker, wenn wir rein sind, wenn unsere Kultur nicht von den Gedanken und Vorstellungen niederer Völker verschmutzt wird. Aber davon abgesehen habe ich nichts dagegen, wenn hin und wieder ein Fremdländer unsere wunderschöne Insel Vvardenfell besucht. „Indem wir das Fremde herausfordern, lernen wir unsere Stärke kennen“, schreibt der Kriegerpoet.

Adjuvantin Drumara: Einer Eurer engsten Verbündeten, Kanoniker Llevule Andrano, hat einmal gesagt, dass Ihr die Bürde von Fürst Vivec und des gesamten Palastes auf Euren Schultern tragt. Stimmt Ihr dieser Einschätzung zu?

Erzkanoniker Tarvus: Ist es eine Bürde, dem Kriegerpoeten zu dienen? Ist es eine Verpflichtung, dafür zu sorgen, dass der Ablauf im Palast und im Tempel und in der Stadt reibungslos und ohne Vorfälle vonstattengeht? Was ich tue, tue ich aus Liebe zum Tribunal und zum Volk. Das ist keine Bürde, Adjuvantin Drumara, das ist ein seltenes und einzigartiges Privileg! Ich werde nach Kräften versuchen, diese Einstellung auch jedem einzelnen meiner Priester nahezubringen, die unter mir dienen. Daran solltet Ihr besser denken, da Ihr ganz gewiss ebenfalls zu ihnen gehört.

Adjuvantin Drumara: Natürlich, Erzkanoniker Tarvus. Ich habe lediglich gefragt, um Euch korrekt zitieren zu können. Darf ich Euch noch eine letzte Frage stellen, bevor wir dieses Gespräch beenden?

Erzkanoniker Tarvus: Wenn Ihr denn müsst.

Adjuvantin Drumara: Wie geht die Arbeit an der Stadt Vivec voran?

Erzkanoniker Tarvus: Die Bauarbeiten an der Metropole unseres Fürsten Vivec laufen genau so, wie der Kriegerpoet es befohlen hat. Die Kantone nehmen Form an wie Inseln in der Bucht. Die Stufenpyramiden ragen empor, als würden sie Baar Dau selbst berühren wollen. Sie ist jetzt schon ein Meisterwerk, und dabei noch nicht einmal zur Hälfte fertiggestellt! Schon jetzt erblasst jede andere Nation Tamriels vor Neid auf die Stadt Vivec. Stellt Euch nur den Ruhm vor, den wir ernten werden, wenn sie sich ihrer Fertigstellung nähert! Gut, wenn wir hier nun fertig sind … Ich muss mich dann wieder um die Aufträge Fürst Vivecs kümmern.


Was denkt ihr von dem mächtigen Kleriker? Ihr könnt ihn persönlich treffen, wenn „ESO: Morrowind“ am 6. Juni veröffentlicht wird! Lasst uns auf Twitter unter @TESOnline_de und Facebook an euren Gedanken teilhaben.


Quelle: Elderscrollsonline.com